Labels

Mittwoch, 10. August 2016

Rezension zu "Zürich fliegt" von Rahel Hefti







Eckdaten zum Buch:

Titel: Zürich fliegt
Autorin: Rahel Hefti
Verlag: emons:
Genre: Kriminalroman / Thriller
Seiten: 288



Inhalt

Mika Blum und Alyssa Müller verbindet eine ereignisreiche Vergangenheit, denn Mika ist Alyssas grosse Liebe - und ihr grösster Feind. Als er zu Besuch in Zürich ist, verschwinden Menschen und tauchen tot wieder auf. In Studentin Alyssa keimt ein schrecklicher Verdacht: Steckt Mika womöglich hinter dem Verbrechen, oder ist diese Vermutung ihrer blühenden Phantasie geschuldet? Doch viel wichtiger ist: Wie weit geht sie für die Liebe?
Gefangen zwischen Sehnsucht, Zerstörung und der unheilvollen Suche nach der Wahrheit. Ein intensiver Kriminalroman.


"Sie musste herausfinden, weshalb er tat, was er tat; ob er das Monster oder das Opfer war. Ob er ihre Liebe verdiente."
 

Meine Meinung

Nebst "Das verlorene Dorf" und "Alyssa Illusion" war "Zürich fliegt" nun schon mein drittes gelesenes Buch der jungen Schweizer Autorin Rahel Hefti. Da mir die Vorgänger wahnsinnig gut gefallen hatten und sich nun zu meinen Lieblingsbüchern zählen dürfen, war ich dementsprechend unglaublich gespannt auf ihr neustes Werk.
Ich kam mühelos in die Geschichte hinein, was garantiert daran lag, dass ich am Tag zuvor "Alyssa Illusion" nochmals gelesen hatte und mir daher die Hauptprotagonistin Alyssa Müller noch vertraut war.


"Alyssa Illusion" ist die Vorgeschichte zu "Zürich fliegt" und behandelt Alyssas und Mikas Vergangenheit. Es ist nicht zwingend für das Verständnis von "Zürich fliegt", vorher "Alyssa Illusion" gelesen zu haben. Die Autorin lässt in kurzen Rückblicken immer mal wieder  in die Vergangenheit von Alyssa und Mika blicken. Aber wer "Alyssa Illusion" völlig spoilerfrei lesen möchte, sollte sich dann doch eher dafür entscheiden, zuerst "Alyssa Illusion" zu lesen.


Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet. Jeder neue Charakter wird genaustens beschrieben, was dazu führt, dass man eine ziemlich gute Vorstellung von den einzelnen Charakteren entwickeln kann.
Das Beste war wohl der Schreibstil. Rahel Hefti verfügt über die Fähigkeit, eine ernste Szene zu schreiben und in der nächsten Szene die Spannung mit Humor aufzulockern. Und ihre Vergleiche sind weltklasse! Hierbei möchte ich kurz einen Vergleich aus dem Buch zitieren:


"Es war das heftigste Unwetter seit Jahresbeginn. Die Bäume beim Bahnhof Stettbach bogen sich unter den Böen wie Enddreissigerinnen im Yoga." (S. 61)


Rahel Hefti führt viele Figuren in die Geschichte ein und es geschehen immer wieder neue erschütternde Ereignisse, weshalb ich an gewissen Stellen manchmal etwas verwirrt oder leicht überfordert war. Allerdings muss ich sagen, dass mich dies nicht wirklich störte. Dadurch konnte ich mich viel besser in Alyssa hineinversetzen, denn auch sie tappte im Dunkeln.
 

Fazit

Alles in allem kann ich sagen, dass ich vom Buch absolut begeistert bin. Ich lese für mein Leben gerne Kriminalromane und habe schon vieles gelesen. Oftmals haben die Figuren in Kriminalromanen zu wenig Tiefe, weil zu sehr auf die Aufrechterhaltung der Spannung geachtet wird. In "Zürich fliegt" kriegen wir eine Palette an ausgearbeiteten Figuren, wo jede einzelne Figur ihren eigenen Charakter hat und eine konstante Spannung. Man sieht, dass Rahel sehr viel Arbeit und Zeit in das Schreiben der Geschichte investiert hat - was sich ausgezahlt hat. Mit ihrem Schreibstil und dem Fakt, dass das Buch ein absoluter Pageturner war, konnte mich Rahel Hefti gekonnt ein weiteres Mal überzeugen.


Grosses Kompliment und absolut die 5 Sterne verdient.